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Weltozeankonferenz: Internationaler Meeresschutz

PolitikWeltozeankonferenz: Internationaler Meeresschutz

Die Weltmeere sind für das Leben auf der Erde unverzichtbar. Ihr Schutz wurde lange vernachlässigt. Die zweite UN-Meereskonferenz hat dazu in Lissabon getagt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke setzt sich für ein sofortiges und entschiedenes Handeln zum Schutz der Meere ein.

Lissabon. Die Vereinten Nationen haben mit der „Erklärung von Lissabon“ bekräftigt , sich intensiver für die stark belasteten Weltmeere einzusetzen und sie besser zu schützen.  Bundesumweltministerin Steffi Lemke erklärte zum Abschluss der Konferenz: „Sie sendet einen Weckruf angesichts des dramatischen Zustands der Meere. Es besteht großer Handlungsdruck, weil unsere Meere versauert, verschmutzt und übernutzt sind. Es stimmt mich optimistisch, dass sich die Weltgemeinschaft hier in Lissabon über Maßnahmen zum Schutz der Meere ausgetauscht hat und gemeinsam voranschreiten will.“

Bundesumweltministerin Lemke verlangte in Lissabon auch mehr Tempo für den Schutz der Meere: „Bis zur nächsten Weltozeankonferenz 2025 müssen handfeste Erfolge für den internationalen Meeresschutz erzielt sein.“ Dabei bekräftigte sie mit dem in dieser Woche verkündeten Beitritt zur Gruppe der Blue Leaders den internationalen Führungsanspruch der Bundesregierung bei Themen des Meeresschutzes. Die Blue Leaders setzen sich für strengste Schutzstandards von Meeresschutzgebieten ein und drängen auf ein starkes Abkommen zum Schutz der Hohen See.

Ozeane extrem gefährdet

Die Probleme für die Meere sind vielfältig: Überfischung und Artensterben, aber auch Korallen- und Gletscherschwund belasten die Ozeane akut. Eine weitere Herausforderung sind die Tonnen an Plastikmüll, die in den Weltmeeren „entsorgt“ werden. Jährlich landen knapp elf Millionen Tonnen dieses Abfalls in den Gewässern. Gleichzeitig schreiten die vom Klimawandel verursachte Erwärmung und auch die Versauerung der Ozeane in alarmierendem Tempo voran. Der Anstieg des Meeresspiegels bedroht Inseln und ganze Küstengebiete. Für Lemke gehören Meereschutz und der Kampf gegen den Klimawandel eng zusammen:  Man müsse „übergreifender denken und den Schutz der Meere und Ozeane sowie die natur- und umweltverträgliche Nutzung miteinander in Einklang bringen“, so die Ministerin.

Meeresschutzstrategie der Bundesregierung

Die Ministerin kündigte eine nationale Strategie zur Stärkung des Schutzes der Meere an. Meeresschutzgebiete sind eines der wichtigsten Instrumente, um die Vielfalt der Meere und ihre ökologischen Funktionen zu erhalten. Die Bundesregierung hat deshalb im Koalitionsvertrag verankert, in den Meeresschutzgebieten der deutschen Nord- und Ostsee Zonen auszuweisen, die besonders streng geschützt und frei von schädlicher Nutzung sind. Außerdem werden bereits Maßnahmen in den Schutzgebieten der Nord- und Ostsee umgesetzt.

Die Weltmeere, bedecken über 70 Prozent der Erdoberfläche und beherbergen mehr als 80 Prozent des Lebens auf der Erde. Sie sind für Milliarden Arbeits- und Ernährungsgrundlage und Bestandteil des globalen Klimasystems: Meere produzieren über die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen, und absorbieren rund ein Viertel aller CO2-Emissionen.

Ocean Deal der G7

Die G7-Umweltministerinnen und -minister haben unter deutscher Präsidentschaft auf Initiative von Bundesumweltministerin Lemke eine erhebliche Steigerung ihrer Anstrengungen zum Schutz der Meere verabredet. Auf der Weltozeankonferenz hat die Bundesumweltministerin die Ergebnisse der G7-Präsidentschaft mit Blick auf den Meeresschutz präsentiert.

Die G7 fordern, die Verhandlungen für ein globales Abkommen zum Schutz der Biodiversität auf Hoher See (BBNJ) noch in diesem Jahr zum Abschluss zu bringen. Sie bekennen sich erstmals zu besonders streng geschützten Meeresgebieten und drängen darauf, auf der Weltnaturkonferenz das Ziel festzuschreiben, 30 Prozent der Meere bis 2030 unter Schutz zu stellen. Mit Blick auf einen potenziellen Tiefseebergbau betonen die G7 die drohenden dramatischen Auswirkungen für die Meeresumwelt und werden ihren Einsatz für höchste Umweltstandards verstärken.

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