Bisher hat die EU im Rahmen ihres Katastrophenschutzverfahrens die Bereitstellung von 66 224 Tonnen Sachhilfe für die Ukraine aus 30 Ländern koordiniert. Dazu gehörten 180 Krankenwagen, 125 Löschfahrzeuge, 300 Stromaggregate, 35 Baufahrzeuge und 4 Pontonbrücken. Es handelt sich um die bei Weitem größte, längste und komplexeste Operation im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens seit dessen Einrichtung im Jahr 2001 mit einem geschätzten Volumen von bisher über 425 Mio. EUR. Zur Unterstützung dieser Operation wurden Logistikzentren in Polen, Rumänien und der Slowakei geschaffen, über die die Hilfe direkt an die Ukraine weitergeleitet wird.
Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič‚ erklärte: „Wir alle sind entsetzt über die Gräueltaten Russlands in der Ukraine. Durch unsere Soforthilfe können wir zumindest den enormen Druck auf die eigenen Notfallsysteme der Ukraine verringern. Heute haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht: Mehr als 60 000 Tonnen Hilfsgüter, deren Bereitstellung über das EU-Katastrophenschutzverfahren koordiniert wurde, sind in der Ukraine eingetroffen. Ich bin äußerst dankbar dafür, dass jeder einzelne Mitgliedstaat und auch Norwegen, die Türkei und Nordmazedonien Unterstützung angeboten haben, die wir sehr effizient über das Verfahren weiterleiten konnten. Diese Solidarität beweist, dass die EU der Ukraine nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten zur Seite steht.“
Am 15. Februar aktivierte die Ukraine das EU-Katastrophenschutzverfahren zur Vorbereitung auf eine allgemeine Notsituation. Seither steht das EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen in engem Kontakt mit den ukrainischen Behörden, um den konkreten Bedarf zu ermitteln und die Krisenreaktion der EU zu koordinieren.
Die EU erhält auch jetzt von ihren Mitgliedstaaten noch weitere Hilfsangebote für die Ukraine. Die jüngsten Angebote im Rahmen des Verfahrens umfassen Krankenhausbetten und Hygienekits aus Österreich, einen Krankenwagen und medizinische Ausrüstung aus Norwegen, Notunterkünfte aus Finnland, persönliche Schutzausrüstung aus Deutschland, Medikamente aus Tschechien und der Slowakei, Stromaggregate aus Italien und Energieversorgungsausrüstung aus Frankreich.
Das EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen ist rund um die Uhr im Einsatz, um weitere Hilfe auf der Grundlage des von der Ukraine angemeldeten konkreten Bedarfs zu ermöglichen.
Hintergrund
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar hat der humanitäre Bedarf in der Ukraine immer weiter zugenommen und ein Rekordniveau erreicht. Der anhaltende Krieg gefährdet das Leben der Zivilbevölkerung und verursacht schwere Schäden an Häusern und Wohnungen, dem Wasser- und Stromversorgungsnetz, Heizungssystemen, aber auch an öffentlichen Infrastrukturen wie Schulen und Gesundheitseinrichtungen. Millionen von Menschen sind von der Grundversorgung abgeschnitten. Die EU hat alle verfügbaren Ressourcen mobilisiert, um Soforthilfe für die Ukraine zu ermöglichen.
Als Reaktion auf die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine koordiniert die Europäische Kommission ihre bislang größte Operation im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens. Alle 27 EU-Länder sowie Norwegen, die Türkei und Nordmazedonien haben Sachhilfe angeboten, die von medizinischen Hilfsgütern und Unterkünften bis hin zu Fahrzeugen und Energieversorgungsausrüstung reicht. Angesichts des enormen Bedarfs an medizinischen Hilfsgütern in der Ukraine setzt die EU auch ihre strategischen rescEU-Reserven ein.
Die Europäische Kommission hat 348 Mio. EUR für humanitäre Hilfsprogramme zur Unterstützung der vom Krieg in der Ukraine betroffenen Zivilisten bereitgestellt. Dieser Betrag umfasst 335 Mio. EUR für die Ukraine und 13 Mio. EUR für die Republik Moldau. Die EU unterstützt mit ihrer humanitären Hilfe Menschen in der Ukraine durch die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Wasser, wichtigen Haushaltsgegenständen, Gesundheitsversorgung, psychosozialer Unterstützung, Notunterkünften, Schutz und Bargeldhilfe als Beitrag zur Deckung ihres Grundbedarfs.