Im Juli 2021 deckte ein Konsortium investigativer Journalisten eine beispiellose globale Überwachungsoperation auf, die als Pegasus-Projekt bekannt wurde. Das Projekt enthüllte, wie Regierungen und Sicherheitsbehörden Spionagesoftware des israelischen Unternehmens NSO Group genutzt haben, um Journalisten, Aktivisten, Politiker und viele andere prominente Personen weltweit zu überwachen.
Was ist Pegasus?
Pegasus ist eine hochentwickelte Spionagesoftware, die ohne Wissen des Nutzers auf mobilen Geräten installiert werden kann. Nach der Aktivierung ermöglicht Pegasus den Zugriff auf Nachrichten, E-Mails, Anrufaufzeichnungen, die Kamera und das Mikrofon des infizierten Geräts, wodurch es im Wesentlichen zu einem totalen Überwachungsinstrument wird.
Das Konsortium, dem Journalisten von Amnesty International und Forbidden Stories angehörten, analysierte eine Liste von über 50.000 Telefonnummern, die als potenzielle Ziele von Pegasus gelten. Unter diesen Nummern wurden über 180 Journalisten sowie Menschenrechtsverteidiger und politische Führer aus verschiedenen Ländern identifiziert.
Die Enthüllungen lösten erhebliche Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Menschenrechte aus. Mehrere Regierungen und internationale Organisationen forderten sofortige Untersuchungen zur Nutzung von Pegasus und zur Verantwortung der NSO Group. Die israelische Regierung erklärte ihrerseits, dass die Software nur an Regierungen zu Zwecken der Terrorismusbekämpfung und der nationalen Sicherheit verkauft wird, aber die Beweise deuten auf eine breitere und weniger kontrollierte Nutzung hin.
Das Pegasus-Projekt hat die Notwendigkeit einer strikten Regulierung von Überwachungstechnologien und des Schutzes der individuellen Rechte vor Missbrauch durch Staaten und Organisationen verdeutlicht. Die internationale Gemeinschaft ist aufgerufen, entschlossen zu reagieren, um sicherzustellen, dass solche Verletzungen nicht unbemerkt und ungestraft bleiben.