Der Ibiza-Skandal, auch bekannt als die Ibiza-Affäre, erschütterte die österreichische politische Landschaft im Jahr 2019. Das zentrale Ereignis war die Veröffentlichung eines heimlich aufgenommenen Videos, das den damaligen Vizekanzler und FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache und den FPÖ-Politiker Johann Gudenus zeigte. Das Video wurde 2017 auf der spanischen Insel Ibiza aufgenommen und zeigt die beiden Politiker in einem Gespräch mit einer vermeintlichen russischen Oligarchin.
Im Video diskutierten Strache und Gudenus über mögliche illegale Parteispenden und die Übernahme der österreichischen Kronen Zeitung, um politische Berichterstattung zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Sie sprachen auch über öffentliche Aufträge im Gegenzug für politische Unterstützung. Diese Enthüllungen führten zu einem massiven öffentlichen Aufschrei und lösten eine politische Krise aus.
Die Veröffentlichung des Videos durch die deutschen Medien Der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung im Mai 2019 führte zum Rücktritt von Strache als Vizekanzler und FPÖ-Vorsitzender. Auch die Regierungskoalition zwischen der ÖVP und der FPÖ zerbrach, was vorgezogene Neuwahlen notwendig machte.
Der Ibiza-Skandal war ein entscheidender Moment in der österreichischen Politik und hatte weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft des Landes. Er zeigte die Verwundbarkeit und Korruptionsanfälligkeit innerhalb politischer Systeme und führte zu einer verstärkten Debatte über Transparenz und Ethik in der Politik.